Im Hintergrund, fernab des Mainstreams, werden Strategien ersonnen, wird mit Marketing Strategen und Experten eine Agenda umgesetzt, die “normalen” Menschen mehr als seltsam vorkommen sollte. Denn ähnliche Entwicklungen wie die Industrialisierung anderer Bereiche hervorgebracht haben, dürfen erwartet werde. Die lebensverneinenden und zerstörerischen Auswirkungen der Industrialisierung der Nutztierhaltung haben wir zwar bisher größtenteils verdrängt oder zumindest teilweise ausgeblendet. Man kann sich aber ausmalen, dass es uns ähnlich in Falle der Industrialisierung der Biotechnologie ergehen wird.

Es gibt zwar einen große Anzahl an Institutionen und engagierten Einzelkämpfern, die die zerstörerische und inhumane Art, wie unsere Nahrungsmittelindustrie mit Tieren umgeht, in die öffentliche Aufmerksamkeit bringen, doch einen tatsächlich grundlegenden Wandel gab es bisher nicht. Der durchschnittliche europäische Bürger verbraucht noch immer ca. 12 kg Rind- und Kalbfleisch, 31 kg Schweinefleisch und 14 kg Fleisch von Geflügel pro Jahr. Der unaufhaltsam scheinende Kreislauf zwischen Produktion, Handel, Marketing und Konsument treibt eine Maschine an, die jährlich mindestens 250 Millionen Schweine gewerblich und industriell perfektioniert tötet. Alleine in Europa. Auf derstandard.at werden mindestens 66 Milliarden geschlachtete Tiere weltweit pro Jahr kolportiert.

Die Industrialisierung der Gentechnik

Was in der Nutztierhaltung seit Jahrzehnten üblich ist und jedes Jahr weiter perfektioniert wird, könnte in Zukunft die Art und Weise, wie Menschen auf die Welt kommen. grundlegend verändern. Und nein, ich rede hier nicht davon, dass Menschen als Nahrungsmittel dienen werden. Wahrscheinlich schlimmer. Ich rede davon, dass wir in Zukunft als hochgezüchtete, perfekt konditionierbare Sklaven dienen könnten. Wenn Ihnen das zu weit hergeholt erscheint, kann ich das verstehen.

Wenn wir aber sehen, mit welcher unfassbaren Kälte in der Nahrungsmittelindustrie oder in der pharmazeutischen Industrie mit Lebewesen umgegangen wird, sollte man sich zwingend die Frage stellen: weshalb sollte sich ein zukünftiger Unternehmer anders bei der Produktion von Menschen verhalten? Und wenn wir wissen, dass die Leute, die dieses System der Nahrungsmittelproduktion erfolgreich betreiben, in den selben Netzwerken verkehren, mit denselben Leuten über Zukunftsprojekte sinnieren, die ihrerseits die Gentechnologie auf den heutigen Stand gepusht haben, die die technologische Entwicklung im allgemeinen auf die derzeitigen Standards gedrückt haben, dann sollte man sich fragen, was die Industrialisierung der Gentechnologie überhaupt noch aufhalten könnte. Diese Leute, von denen noch weiter unten zu lesen sein wird, sitzen in denselben Thinktanks, ausgestattet mit Mittel und Know How, die von unseren Regierungsvertretern regelmäßig beauftragt werden, um unser aller Zukunft zu designen.

Und wenn man am Ende vielleicht noch weiß, dass viele dieser Leute eine spezielle philosophische Richtung verfolgen, dann sollten uns allen die Schuppen von den Augen fallen.

Transhumanisten und die Gentechnik.

Um es abzukürzen: die spezielle philosophische Ausrichtung dieser mächtigen und einflussreichen Leute lässt sich unter dem Begriff “Transhumanismus” zusammenfassen.

Kurz gesagt, glauben die Vertreter des Transhumanismus, dass die Menschheit an dem Punkt angelangt ist, an dem sie die Evolution selbst in die Hand nehmen sollte. Mithilfe von technologischen Entwicklungen sollen die Herausforderungen der Menschheit, wie Alter, Krankheit und auch der Tod selbst gelöst werden. Falls Ihnen der Begriff noch nicht untergekommen ist, lege ich Ihnen diese Artikelserie ans Herz.

CRISPR

Viele dieser Menschen, und ich hoffe stark, dass es sich dabei um Menschen handelt, sind für Großunternehmen und Regierungen tätig. Sie verfügen über die notwendigen Mitteln und verfolgen unterschiedlichste Lösungsansätze. Momentan wird in Fachkreisen euphorisch über die CRISPR Methode diskutiert. Die französische Forscherin und Molekularbiologin Emmanuelle Marie Charpentier, die seit Oktober 2015 Direktorin am Berliner Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie ist, hat vor einigen Jahren mit ihrer Kollegin, der amerikanischen Forscherin Jennifer A. Doudna Cate diese Methode entwickelt. Die beiden Forscherinnen haben entdeckt, dass Bakterien zur Abwehr von Viren ein System einsetzen, das man als Werkzeug in der Bearbeitung von Genomen einsetzen kann. Die entwickelte Methode ist kostengünstig, einfach in der Handhabung und effektiv. Sie bildet die Grundlage für die Industrialisierung.

Mit dieser Methode ist es tatsächlich möglich, gezielt nach DNA Sequenzen zu suchen, diese auszuschneiden und an anderer Stelle wieder einzufügen.

Erste Unternehmen bieten Dienstleistungen an

DNA2.0

Das kalifornische Unternehmen mit dem passenden Namen DNA2.0 bietet, beispielsweise, online RNA Design Tools. Auf der Website des Unternehmens findet sich so etwas wie eine Design Suite mit dem klingenden Namen All-in-One NickaseNinja.

Für die Interessierten wieder ein Video der Firma DNA2.0 mit einem Demo des RNA Design Tools. https://www.youtube.com/watch?v=9m5TZUfaFJs

Unter den Produkten der Firma befindet sich auch das Elektra Cloning System, mit dem es nach Angaben von DNA2.0 möglich ist, den Cloning Prozess auf eine 5 Minuten Angelegenheit zu reduzieren.

MCLab

Die ebenfalls amerikanische Firma MCLab bietet diverse Dienstleistungen rund um die Sequenzierung und Veränderung von DNA, und einen DNA Katalog an. Unter den online angebotenen Produkten finden sich, unter anderem, Enzyme, Molekulares Klonen und auch Gene Editing mit der CRISPR Methode.

LabOmics

Das Unternehmen LaboMics bedient den europäischen Markt, mit ähnlichen Dienstleistungen und Produkten wie die amerikanischen Mitbewerber. Zellkulturen, Antikörper, cDNA Klone, Lentviren, und natürlich wieder die CRISPR Methode.

Selbstverständlich gibt es noch eine Menge an Unternehmen, die diesen offensichtlichen Wachstumsmarkt bedienen und die hier nicht genannt wurden. Und selbstverständlich muss ich hier anmerken, dass die Produktkataloge der Unternehmen für mich persönlich unlesbar sind. Ich komme nicht vom Fach und habe wenig bis gar keine Ahnung von der Biotechnologie. Mir ist jedoch bewusst, dass Menschen offensichtlich Werkzeuge erfunden haben, mit denen sie beinahe wie am Fließband in Gene, den Grundbaustein unseres Lebens eingreifen können. Und das auf bisher ungeahnte rationelle und effektive Art. Und, dass mit der Methode um 2050 alle genetisch bedingten Erbkrankheiten keine Rolle spielen werden, würde ich schön finden. Ich kann die euphorische Berichterstattung nicht teilen. Vielleicht, wenn ich gestern auf diese Welt gekommen wäre und das bisherige Vorgehen der Wissenschaft, der Unternehmen, der Investoren und der Regierungen nicht kennen würde…

Fazit:

Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass beinahe jedes Produkt mit den nötigen Ressourcen für den Marketingaufwand verkauft werden kann. Der Beweis dazu findet sich in der Tatsache, dass unser Alltag mit Dingen vollgestopft ist, die wir selten oder gar nicht brauchen, weil kein oder wenig Nutzen für uns persönlich dahinter steckt. Trotzdem haben wir den propagierten Nutzen der Marketingstrategen (in den meisten Fällen) ansatzlos geschluckt.

Wenn also die Industrialisierung der Gentechnik im Grunde schon am Reißbrett feststeht und ausschließlich ethische Fragen und/oder gesetzliche Rahmenbedingungen die Umsetzung noch aufhalten, dann ist es nur eine Frage der Zeit. Die notwendigen Mittel sind vorhanden, das Know How ist vorhanden die Protagonisten und Befürworter stehen in den Startlöchern. Es ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis wir durch Filme, Fernsehen, Bücher und Produkte und Dienstleistungen eingestimmt werden Gentechnologie im menschlichen Bereich zu tolerieren und letztendlich zu akzeptieren. Schrittweise und sachte. Immer mit der selben Masche. Im Grunde muss nur die Blaupause angewandt werden, die für die Umsetzung aller (modernen) Technologien angewandt wurde. Und die funktioniert, sonst würde ich keinen Computer in meiner Arbeit verwenden, sonst würde ich kein Smartphone nutzen, ich würde nicht mal ein Auto fahren oder einen Bleistift verwenden…

Gentechnologie im menschlichen Bereich wird eine Menge an neuartigen und heute noch fremdartig erscheinenden Produkten und Dienstleistungen hervorbringen. Die Industrialisierung ist nur eine Frage der Zeit. Die Protagonisten sind teils durch religiös anmutende Philosophien zu allem bereit und verfügen über das notwendige Know How und die nötigen Mitteln.

Und wer weiß, das Ganze muss ja nicht unbedingt ins Verderben führen. Vielleicht finden sie ja in Zukunft eine wunderbare neue Aufgabe und einen schönen neuen Job: als Menschenzüchter! Aber Bio muss es schon sein…

Quelle:

Bücher


Beitragsbild: Ernesto del Aguila III, NHGRI/wikimedia (public domain)

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